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Evangelische Hochschule Freiburg



Dekoration: Ein Goldfisch springt von einem Wasserglas ins andere

Das AGP bietet sozialwissenschaftliche empirische Forschung und darauf aufbauend Beratung und Weiterbildung. mehr

Als hochschulnahes Institut sind wir in der Lage gewonnene Erkenntnisse in die Lehre zurückzuspiegeln.

Das AGP fühlt sich innovativen Ansätzen verpflichtet. Das gilt sowohl für unsere regionalen Praxisprojekte als auch für unser bundesweites Engagement in der Alten-, Pflege und Behindertenpolitik. Wir setzen Trends und treiben Entwicklungen voran, um den gesellschaftlichen und demografischen Wandel werteorientiert mit zu gestalten. Themenübergreifend gilt unser Interesse den Antworten auf vor allem zwei Fragen:

Wie kann Solidariät zwischen den Generationen im Wechselspiel von Staat, Markt, Familie und dem Dienstleistungs- bzw. Nonprofit-Sektor gelingen? Und: Wie lassen sich vor ebenfalls diesem Hintergrund teilhabegefährdete Personengruppen verlässlich unterstützen?

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Wissenschaftliche Begleitung des Projektes "Beschäftigung von Menschen mit hohem Hilfebedarf in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen", Landkreis Lörrach

Auftraggeber / Zuschussgeber

Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg, Stuttgart; gefördert im Rahmen der Bausteine-Projekte zur Weiterentwicklung der Eingliederungshilfe

Kooperationspartner

Landkreis Lörrach, Sachgebietsleitung Behindertenhilfe und Betreuung; Lebenshilfe Lörrach, Sankt Josefshaus Herten, Werksiedlung St. Christoph Kandern

Zeitraum 01.2011 - 12.2012
Projektziel

Zielgruppe des Projektes sind Menschen mit Behinderungen, deren Beeinträchtigungen eine dauerhafte Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) unter regulären Bedingungen verhindern, obwohl Leistungsbereitschaft und -fähigkeit vorliegen. Ziel des Projektes ist, für diese Personen zwischen Förder- und Betreuungsbereich und Produktionsstufe der WfbM eine langfristige sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in der WfbM zu erreichen. AGP Sozialforschung hat das Projekt wissenschaftlich begleitet und evaluiert sowie Fragen zur Refinanzierung von Pflegeleistungen in der WfbM bearbeitet.

Beschreibung

Im Projekt wird die institutionelle Spaltung zwischen Förder- und Betreuungsgruppen und WfbM überbrückt. 46 Männer und Frauen nehmen am Projekt teil. An drei Standorten werden unterschiedliche Modelle realisiert: 1. Die Werksiedlung St. Christoph in Kandern erprobt das sogenannte Inselmodell. Die Projektteilnehmenden werden in Kleingruppen in verschiedene Werkstattbereiche (z.B. Kerzenwerkstatt, Weberei etc.) integriert, um sich an die Arbeitserfordernisse in der WfbM zu gewöhnen. Intensivierte Betreuung und erweiterte Rückzugsmöglichkeiten eröffneten die Teilnahme am Produktionsbereich in der WfbM. 2. Am Standort Lebenshilfe Lörrach wird das sogenannte Assistenzmodell durchgeführt und erprobt. Um den Teilnehmenden einen beruflichen Zugang zur WfbM zu eröffnen, bietet die Lebenshilfe individuelle Unterstützungsmaßnahmen in Form von Pflege-, Arbeits- und Begleitassistenz im Werkstattbereich an (pflegerische Unterstützung, Bewegungs- und Entspannungsangebote, Hilfestellungen bei den Arbeitsabläufen). 3. Das St. Josefshaus in Herten erprobt die sogenannte Spezialgruppe. Für sie wird zwischen der WfbM und dem Förder- und Betreuungsbereich (FuB) gelegen ein Raum eingerichtet. Ein höheres Maß an Betreuung und Anleitung als im Arbeitsbereich der WfbM und eine ruhige Umgebung mit Rückzugsmöglichkeiten werden dort bereitgestellt. Ziel ist es, den Wechsel zu bzw. den Verbleib in der WfbM vorzubereiten oder abzuklären. Indem das sogenannte Mindestmaß wirtschaftlich verwertbarer Arbeitsleistung abgesenkt und damit die Zugänge zu den sozialen Sicherungssystemen erschlossen werden, gewinnt das Projektanliegen auch mit dem Blick auf die Umsetzung der Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen an Bedeutung.

Leitung Prof. Dr. habil Thomas Klie
verantwortliche/r Mitarbeiter/in Christine Bruker
Publikationen / Material
  • Klie, Thomas; Bruker, Christine; Schuhmacher, Birgit; (2014): Teilhabe am Arbeitsleben. Neue Bausteine in der Eingliederungshilfe. Abschlussbericht von AGP Sozialforschung. In: Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) (Hg.): Neue Bausteine in der Eingliederungshilfe 2010 bis 2012. Behinderung im Kontext von Arbeit und Beschäftigung. Stuttgart, S. 1–92. (Link: http://www.kvjs.de/fileadmin/publikationen/soziales/Bausteine-2010-2012-Behinderung-im-Kontext.pdf)
  • Vater, Alexander; Klie, Thomas; Bruker, Christine (2012): Neue Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben (Teil 1). In: Rechtsdienst der Lebenshilfe (2), S. 73–77.
  • Vater, Alexander; Klie, Thomas; Bruker, Christine (2012): Neue Wege zur Teilhabe am Arbeitsleben (Teil 2). In: Rechtsdienst der Lebenshilfe (3), S. 140–143.

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